Interview zur Situation der Solothurner Spitäler
Im Interview mit Lucien Fluri und Urs Moser von der Solothurner Zeitung konnte ich Stellung nehmen zu den drängenden Fragen rund um die Spitalversorgung. Im Vergleich zu anderen Kantonen haben wir einen Vorteil: Alle Solothurner Spitäler sind als Betriebe der soH unter einem Dach. Das erleichtert die präzise Analyse der jetzigen Situation und die Planung für die Zukunft, die ohne Scheuklappen und in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkantonen angepackt werden muss. Das Interview ist in der Solothurner Zeitung vom 18. Mai 2024 erschienen.
Auszüge aus dem Gespräch:
Auch in Dornach betreibt die soH ein Spital, obwohl es doch ziemlich nahe, im Baselbiet und in Basel, bereits zu viele Spitäler gibt.
Für Dornach gibt es keine Alternative. Das Schwarzbubenland muss regional versorgt werden. Klar ist aber auch, dass der Raum Liestal-Dornach ein Versorgungsgebiet ist, man arbeitet heute bereits zusammen. Es ist auch richtig, dass der Raum Olten–Aarau– Zofingen ein Versorgungsraum ist und man Solothurn gemeinsam mit Teilen des Kantons Bern als Versorgungsraum betrachten muss.
Wenn Dornach nicht hinterfragt werden kann: Machen Sie dann nicht genau die Regionalpolitik, die dazu führt, dass man in der Schweiz zu viele Spitäler hat und jeder schaut, dass er seine Gebiete hat?
Wenn ich die Kosten anschaue, bin ich froh, dass wir eine Zusammenarbeit zwischen Liestal und Dornach haben und dass wir nicht die Grundversorgung im Kanton Basel-Stadt bezahlen müssen. Diese ist wegen der Unispitäler sehr teuer. Ich frage mich deshalb, ob grosse und kantonsübergreifende Spitalregionen für uns wirklich günstiger kämen. Realistisch sind sie nicht, weil tatsächlich jeder Kanton seine Interessen hat.
Wir analysieren jetzt die soH genau. Wir schauen an: Wie sieht der Bedarf der Bevölkerung aus? Wie ist die soH aufgestellt? Wo soll sie künftig welche Leistungen anbieten und welche vielleicht nicht mehr? Diese Analyse hat noch kein Kanton so umfassend gemacht. Gestützt auf diese Auslegeordnung können wir dann Massnahmen treffen. Da können auch die umliegenden Kantone eine Rolle spielen. Unser Ziel ist aber, dass die Leistungsaufträge möglichst in der Region bleiben oder in die nahe Umgebung kommen. Und für die hochspezialisierte Medizin sind die Unispitäler zuständig.
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